Der Hochschwarzwald ist besonders im Winter ein fast mystischer Ort, mit seinen großen, dunklen Wäldern und der schier unendlichen Stille. Gemeinsam mit elf Journalisten begaben wir uns vom 30. November 2018 bis zum 02. Dezember 2018 auf eine Tourismus Pressereise, an deren Ende wir uns nicht nur in den Hochschwarzwald verliebt, sondern auch ein wenig mehr zu uns selbst gefunden haben.

Zwischen mystischen Tannen und weihnachtlichen Märkten

Schon bei der Ankunft in Fischbach war klar, dass diese Reise vor Tradition und Behaglichkeit nur so sprüht. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage, das Hotel Hirschen, war ein heimeliges Schwarzwaldhaus, von dessen Zimmern aus wir auf den Wald und die sattgrünen Wipfel der Tannen schauen konnten.

Gleich nach der Ankunft ging es los. Bei einer gemeinsamen Fackelwanderung erkundeten wir die Umgebung und entdeckten zum ersten Mal die Schönheit des Waldes in seiner ganzen Pracht. Ziel der Wanderung war der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht. In magisches Licht getaucht liegt der Markt inmitten der Schlucht, gesäumt von steilen Hügeln, hohen Bäumen und mit Blick auf das 40 Meter hohe Eisenbahn-Viadukt der Höllentalbahn. Besonders ist hier nicht nur das atemberaubende Ambiente, sondern auch die regionalen und handverlesenen Stände.

Stille Wasser sind tief

Am zweiten Tag verzauberten uns vor allem zwei Menschen, die diesen Hochschwarzwald so besonders machen. Die Schaffhauser Säge und besonders Inhaber Josche Frankenberger sind definitiv einen Besuch wert und waren unser erstes Ziel an diesem Tag. Die Liebe zum Holz brennt schon von Kindesbeinen in ihm. Vor einigen Jahren hat Josche Frankenberger sich seinen Traum erfüllt und ist vom hektischen Stuttgart in seine Schaffhauser Säge gezogen. Hier will er Menschen seine Leidenschaft näher bringen und ihnen dabei helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Gemeinsam mit ihm lassen sich eigene Möbel aus Holz anfertigen.

Auch Ernst Karle ist einer dieser besonderen Menschen. Er ist einer der letzten Schindelmacher und versucht mit Leidenschaft, Fleiß und Liebe zur Tradition dieses wundervolle Handwerk am Leben zu erhalten. In seiner kleinen Stube stellt er uns diese Kunst vor: Ausgestattet mit seinem Schneidesel, einem altertümlichen anmutenden Gerät, stellt er am Tag bis zu 1000 solcher Schindeln her – von Hand. Was uns beeindruckte, war die Verbundenheit zur Natur und zur Tradition, die er mit jeder Faser seines Körpers zu leben scheint – nicht einmal die Kälte scheint ihm zu schaffen zu machen. Denn während wir bibbernd in Wintermänteln vor ihm standen, demonstrierte er sein Handwerk im T-Shirt im Freien.

Die Schönheit im Bilde

Zum Abschluss stand eine Foto-Wanderung auf den Feldberg an, zusammen mit Sebastian Schröder-Esch, einem Mitarbeiter des Naturparks Südschwarzwald. Bei unserem Spaziergang durch den Wald zeigte er uns seine Lieblings-Fotoplätze und vor allem, wie wir die Erhabenheit der Natur mit ihren mächtigen Tannen und dem glitzernden Regen auf unseren Bildern einfangen konnten.

Der letzte Tag stand ganz im Sinne des Waldbadens – mit Wasser von oben. Bei unserem Qi-Walking bewies die Gruppe, dass sie einfach Zucker sind – da sie eben nicht aus Zucker sind.

Der Hochschwarzwald lockte uns mit einem kleinen Flirt – doch daraus wurde eine große Liebe. Eine Winterliebe ohne Schnee, aber dafür mit wundervollen Menschen, der Achtung der Natur und der Liebe zu sich selbst. Was wir mitnehmen, sind nicht nur ein Vogelhäuschen und tolle Bilder, sondern Ruhe, Gelassenheit und der Einklang mit uns selbst.