Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit – geht das zusammen? Ständige Erreichbarkeit, Angst ersetzbar zu sein und mangelnde Wertschätzung durch Kollegen und Arbeitgeber sind nur wenige von vielen Stichpunkten, die den Beruf zur seelischen Herausforderung machen können – von möglichen privaten Problematiken, die mit an den Schreibtisch genommen werden, ganz zu schweigen. Umso wichtiger scheint es, mittels offener Dialoge die Belastungen zu reduzieren. Das ist nur ein Aufgabengebiet der Seelsorge für Mitarbeiter.

Im Arbeitsleben mit den Menschen und ihren Bedürfnissen zu arbeiten und nicht gegen sie, kann nicht nur zu länger anhaltenden Anstellungen, sondern auch zu mehr Freude bei der Arbeit verhelfen. So kann es heißen: Ja, Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit gehen zusammen. Die Seelsorge für Mitarbeiter kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Bedürfnisse aussprechen können

Offen über innere Herausforderungen zu sprechen, ist mancherorts ein Tabu, welches das Angebot der Unternehmensseelsorge durchbrechen möchte. Ist der Raum da, ganz man selbst zu sein, ist eine wichtige Basis für das Wohlbefinden der Mitarbeiter und die gelungene Zusammenarbeit geschaffen. Der Mensch bekommt eine Chance, sich mit seiner Geschichte, seinen Bedürfnissen und seinen Gedanken bei der Arbeit zu zeigen. Gleichzeitig setzt Unternehmensseelsorge da an, wo es im Spannungsfeld vieler Interessen schwierig wird, einen Überblick zu behalten.

So kann sie zwei Schwerpunkte verfolgen: Die Einzelgespräche und die Teamgespräche. Bei beiden Varianten wird nicht nur die Freiwilligkeit der Teilnahme betont, sondern auch die Ergebnisoffenheit der Sitzung. Die Unternehmensseelsorge ist kein psychotherapeutisches Angebot, bietet aber eine geschützte Atmosphäre, in der wir uns verletzlich zeigen können. Lösungen werden nicht versprochen, dafür aber ein wertfreier Raum, der die eigene Lösungsfindung unterstützt.

Seelsorge für Mitarbeiter und Teams

Das Einzelgespräch bietet viel Zeit für persönliche Themen, Sorgen und Gefühle eines Menschen. Ganz egal, ob es um einen Trauerfall, um eine Sinnkrise oder um einen Streit mit einem Kollegen geht – wer möchte, kann sich alles Belastende von der Seele reden, ohne sich daraufhin zum Handeln verpflichtet zu fühlen und findet dafür einen aufmerksamen, vertrauenswürdigen Zuhörer auf Augenhöhe. Die bedingungslose Annahme des ganzen Menschen ist dabei ein besonderes Anliegen der Unternehmensseelsorge.

Hinhören um wirklich zu verstehen

Um eine von Offenheit und Ehrlichkeit geprägte Gesprächskultur auch unter den Arbeitnehmern zu etablieren, liegt der Fokus in den Teamgesprächen vor allem darauf, einen authentischen Dialog herzustellen. Im Rahmen der Gruppengespräche dürfen Ängste, Bedürfnisse und Erwartungen in einem moderierten Prozess offen und ehrlich ausgesprochen werden. So können Konflikte nicht nur bereinigt, sondern auch vorgebeugt werden.

In Team Spirit Meetings können Leitbild und Sprache entwickelt werden, unter der Begegnungen zukünftig stattfinden sollen. Teilnehmende sollen sich gesehen und gehört fühlen. Wer auf diesen Wegen auch im Berufsumfeld lernt, dass seine Bedürfnisse und Gefühle eine Berechtigung haben und ausgesprochen werden dürfen, lernt nicht nur Arbeitskraft, sondern in erster Linie Mensch sein zu dürfen.

Mehr Informationen zu RSPS finden sich unter www.rsps.de